Beim Kegeln/Bowling wird grundsätzlich zunächst auf die vollständige Anzahl der Kegel (in die Vollen) gespielt. Teilweise müssen dann mit einem oder mehreren Würfen die stehengeblieben Kegel/Pins zu Fall gebracht (abgeräumt) werden. Das stellt sich bei den einzelnen Bahnarten folgendermaßen dar:

Asphalt-/Classic: Im Meisterschaftsspielbereich sind in der Männer- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 120/200 Kugeln auf 4 Bahnen, in allen anderen Klassen 120/100 Kugeln auf zwei Bahnen zu spielen. Auf den Bahnen werden 15/25 Wurf in die Vollen gespielt, d.h. nach jedem Wurf wird unabhängig von den gefallenen Kegeln das volle Kegelbild wieder aufgestellt und erneut bespielt. Mit den zweiten 15/25 Wurf auf derselben Bahn wird das Kegelbild jeweils abgeräumt, d.h. nach jedem Wurf in das volle Kegelbild muss mit dem nächsten Wurf bzw. den folgenden Würfen der oder die stehengebliebenen Kegel zu Fall gebracht werden, bis alle Kegel des gesamten Kegelbildes abgeräumt sind. Dann erst wird das volle Kegelbild wieder aufgestellt und wieder bis zum restlosen Abräumen der Kegel bespielt. 

Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt oder Kunststoff und hat über die gesamte Länge von 19,50 m einen Breite von 1,50 m. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal.

Die Asphaltbahn wird überwiegend im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz) und in den neuen Bundesländern (Ausnahme Mecklenburg-Vorpommern) gespielt. International ist die Classic-Bahn (Asphalt) in 14 Ländern verbreitet.

Die genauen Abmessungen einer Classic-Bahn sowie von Kugel- und Kegelmaterial ist in der folgenden Übersicht ausführlich dargestellt.

Maße Classic-Bahnen

Bohle: Auch hier werden im Meisterschaftsspielbereich in der Männer- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 200 Kugeln auf 4 oder mehr Bahnen, in allen anderen Klassen 100 Kugeln auf 2 oder mehr Bahnen gespielt. Allerdings wird auf Bohlebahnen nur in die Vollen gespielt, d.h. die gesamte Anzahl der Würfe gehen auf das volle Kegelbild. Als Besonderheit beim Kegeln auf dieser Bahnart ist jedoch ein Gassenwechsel nach jeweils 25 Wurf vorgeschrieben. Die Kugel muss hierbei jeweils in die linke Gasse zwischen die Kegel 1 und 2 oder in die rechte Gasse, Kegel 1 und 3, gespielt werden. Wird der falsche Gassenkegel durch unmittelbare Kugeleinwirkung zu Fall gebracht, wird die Kugel als Nullwurf gewertet.

Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Wie die Scherenbahn hat auch die Bohlenbahn eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Aufgrund der Maße der Lauffläche (23,50 m Länge und 0,35 m Breite) ist auf der Bohlenbahn Abräumen nicht möglich und es kann nur in die Vollen gespielt werden.

Auf Bohlenbahnen wird hauptsächlich in Norddeutschland (Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), Dänemark und Polen gespielt.

Schere: Die Kugelzahl im Meisterschaftsspielbereich ist 120. Es kann jedoch auf 2 oder 4 Bahnen gespielt werden. Das Kegeln auf Scherenbahnen vereint das Spiel in die Vollen und das Abräumen mit der Gassenzwangvorschrift. Auf der ersten Bahn werden beispielsweise die ersten 30 Wurf in die linke Gasse in die Vollen gespielt. Die nächsten 30 Wurf werden auf derselben Bahn abgeräumt, wobei die jeweilige 1. Kugel (auf das volle Kegelbild) in die rechte Gasse gespielt werden muss. Der oder die nachfolgenden Würfe müssen die verbleibenden Kegel abräumen. Als Besonderheit ist zu bemerken, dass bereits ein neues volles Kegelbild aufgestellt wird, wenn allein der Kegel Nr. 5 (sog. König) stehengeblieben ist. Die Kugeln 51 - 100 werden dann auf derselben Bahn oder auf der zweiten Bahn im umgekehrten Rhythmus, d.h. 30 Wurf in die Vollen in die rechte Gasse und 30 Wurf Abräumen in die linke Gasse, gespielt.  

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge 5,50 m, Breite 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Bei Kunststoffbahnen ist die Aufsatzbohle auch sehr oft aus Kunststoff. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt (3,6 mm–4,0 mm). Die Bahn hat eine Gesamtsteigung von zehn Zentimeter vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Die Lauffläche hat von der Aufsatzbohle bis zur Schere auf einer Länge von 9,50 Meter eine Breite von 35 Zentimeter und verbreitert sich dann auf einer Länge von 8,50 Meter scherenartig bis auf 1,25 Meter beim Kegelstand.

Scherenbahnen sind im Rheinland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz), im Saarland sowie im südlichen Niedersachsen und in Hessen verbreitet.

Außerhalb Deutschlands wird in Westeuropa auf Scherenbahnen gekegelt, vor allem im Benelux (Niederlande, Belgien, Luxemburg) und in Frankreich, sowie in Italien und Brasilien.

Bowling: Ein Bowlingspiel besteht aus 10 Versuchen, die 10 Pins des Kegelstandes mit einem Wurf zu Fall zu bringen. Bleiben ein Pin oder mehrere Pins stehen, hat der Spieler jeweils einen zweiten Wurf, mit dem er die stehengebliebenen Pins abräumen kann. Je nach Art des Wettkampfes beträgt die Anzahl der Spiele zwischen 3 und 8. Im Gegensatz zu den Bahnarten Asphalt, Bohle und Schere, in denen das Spielergebnis durch Addition der gefallenen Kegel errechnet wird, wird beim Bowling nach einem Prämiensystem gewertet. Werden alle 10 Pins im ersten Wurf zu Fall gebracht, d.h. ein sogenannter Strike erzielt, werden dem Spieler diese 10 Punkte sowie die Anzahl der in den nächsten beiden Würfen getroffenen Pins als Prämie gutgeschrieben. Werden die 10 Pins mit zwei Würfen zu Fall gebracht, d.h. ein sogenannter Spare erzielt, wird dem Spieler neben den 10 Punkten die Anzahl der im nächsten Wurf erzielten Pins als Prämie gutgeschrieben. Sollten auch mit zwei Würfen die 10 Pins nicht zu Fall gebracht werden, wird dem Spieler allein die erzielte Pinzahl gutgeschrieben.

Die Bowlingbahn ist von den anderen Kegelbahnen völlig verschieden. Statt 9 Kegeln werden 10 Pins aufgestellt. Die Auflagebohle besteht aus der gesamten Bahnbreite, und Anlauf und Lauffläche sind meist aus Parkett. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal. Sie hat eine Länge von 18,30 m und eine Breite von 1,05 m.
Bowling ist im gesamten Bundesgebiet und weltweit verbreitet.


Spielarten: Das Kegeln/Bowling wird in Einzel-, Paar-, Trio- (nur Bowling) und Mannschaftswettbewerben durchgeführt. Die Mannschaftsstärke der aktiven Klassen auf Asphalt-, Bohle- und Scherenbahnen beträgt bei den Frauen und Männer 6. Senioren- und Jugendklassen haben zum Teil geringere Mannschaftsstärken. Auf Bowlingbahnen wird der Mannschaftswettbewerb bei den Männer mit 5 Spielern, bei den Frauen mit 4 Spielerinnen durchgeführt. Für alle Mannschaften ist ein/e Auswechselspieler/in gestattet.

Spielkleidung: Die Teilnahme an DKB-Veranstaltungen ist nur in Sportbekleidung erlaubt (Kegler- bzw. Bowlingschuhwerk). Mannschaften müssen grundsätzlich einheitlich gekleidet sein, wobei die farbliche Gestaltung keinen Vorschriften unterliegt. Einheitliche Sportbekleidung wird auch dann angenommen, wenn bei gleicher Farbe kurze oder lange Hosen bzw. kurze Hosen oder Röcke getragen werden.


 

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